Meme Marketing 101 – Unser Guide für dein Meme

Wir verraten dir, wie du erfolgreich mit Memes die Generationen Y & Z erreichen kannst. Mit unseren Tipps bist du für deine Meme-Kampagne bestens gewappnet!

Warum Memes beliebt und in der Ansprache von Digital Natives sehr effektiv sind, haben wir bereits in unserem Artikel “What do you Meme? – Memes im Viral Marketing” Marketing erklärt. Doch was genau machen erfolgreiche Memes aus? Warum werden sie geteilt? Und was solltest du beachten, wenn du Internet-Memes in deine Kampagne integrieren willst? Mit diesen Fragen haben wir uns auseinandergesetzt und zeigen dir, wie du selbst erfolgreich deine Kampagne fährst, damit du mit deinem Meme die Herzen unserer Community eroberst!

Anforderungen an erfolgreiche Memes

1. Keep it short and simple

Sicherlich bist du im Netz über zahlreiche Memes gestolpert. Allein beim Scrollen im Homefeed werden dir im Sekundentakt Memes gezeigt, die die unterschiedlichsten Themen aufgreifen. Auffällig dabei ist, dass die Inhalte kurz und leicht verständlich sind. Kein Wunder, in einer Welt in der wir ständig zwischen Plattformen wechseln und permanent mit Content bestrahlt werden, ist unsere Aufmerksamkeitsspanne begrenzt. Darum solltest du mit deinem Meme direkt auf den Punkt kommen und so simpel wie möglich bleiben, damit jeder dein Meme sofort versteht.

 

2. Mit Emotionen im Kopf bleiben

Obwohl Memes kurze Videos, einfache Sprüche oder ein einzelnes Bild sind, schaffen sie es binnen weniger Sekunden bei uns Gefühle auszulösen. Kreiere humorvolle Memes – denn Beiträge, die bei uns positive Emotionen auslösen, bleiben im Kopf und verleiten uns dazu, diese mit unseren Freunden zu teilen.

 

3. Sei flexibel

Mit einem „Call to Action“ kann man Social Media Kampagnen ins Leben rufen und NutzerInnen dazu animieren Content zu teilen. Dies birgt allerdings einige Risiken, da du damit einen Teil der Kontrolle aus der Hand gibst. Die Kampagne kann sich auf eine ungeplante Art weiterentwickeln und sogar eine falsche Richtung annehmen. Memes sind schnelllebig und erfordern daher schnelle Reaktionen. Sie nutzen das Momentum, was starre Unternehmensstrukturen schon mal überfordern kann. Bevor das Marketing-Team reagieren kann müssen längere Entscheidungswege durchlaufen werden. Diese strengen Unternehmensrichtlinien behindern die schnelle und natürliche Interaktion mit Memes. Ein Social Media Team, das im Notfall rund um die Uhr reagieren kann, wird dir dabei helfen, mehr Kontrolle über deine Kampagne zu behalten. Bevor sich deine Marketing Message in die falsche Richtung entwickelt, kannst du gegensteuern und positives Engagement durch die Interaktion mit den Kunden verstärken.

 

4. Nutze beliebte Memes für deine Marke

Auf Reddit, Jodel und Co. werden geteilte Inhalte mit Hilfe eines Voting-Systems bewertet. Aufgrund der Vielzahl an konkurrierenden Beiträgen herrscht ein Selektionsdruck. Inhalte mit vielen Upvotes können sich weiterverbreiten, während Downvotes verdrängt werden, bis sie ganz von der Startseite verschwinden. Als besonders beliebt haben sich Memes erwiesen, die in unterschiedlichen Kontexten anwendbar sind. Von einem Meme gibt es stets weitere Varianten, da andere Nutzer die Bildbeschriftung geändert haben, um den Bildinhalt in einem anderen Zusammenhang zu setzen. Memes, die leichter in vielfältigen Szenarien anwendbar sind, sind attraktiver, da man ihnen eine eigene Interpretation verleihen kann. Memes, bei denen wir uns in diese Situation hineinversetzen können, haben einen besonderen Effekt auf uns: Wir können den Inhalt nachempfinden und denken uns „Das geht mir genauso“ und stimmen lachend zu. Das ist die perfekte Gelegenheit für dich, ein bekanntes Meme in deinen Unternehmenskontext zu setzen. Du kannst mithilfe von „Meme-Generatoren“ eigene Memes ganz einfach online selbst erstellen. Dabei kannst du zwischen verschiedenen beliebten Meme-Templates auswählen und deine eigene Bildbeschriftung setzen.

 

5. Achte auf die Urheberrechte

Allerdings solltest du dich sehr genau informieren, woher das Bild stammt. Denn immer wieder werden Bilder verwendet, die Urheberrechte verletzen und trotzdem veröffentlicht wurden! Vor allem, wenn es um Szenen aus bekannten Filmen geht, liegt hier die Lizenz höchstwahrscheinlich nicht vor. Viele Meme-Ersteller bedienen sich daher auch bei Stock-Images, die trotzdem viral gehen können.

 

6. Lerne deine Plattform kennen

Mit deinem Meme bewegst du dich ganz klar im Umfeld deiner Konsumenten. Die Community hat dabei ihre eigene Plattform-Kultur entwickelt. Daher musst du das nötige Verständnis mitbringen, um die richtige Tonalität zu treffen. Hier agieren die Nutzer selbstverständlich und bewerten Beiträge kritisch. Die Wahl der richtigen Plattform ist ausschlaggebend, da Memes kulturspezifisch sind und sich an eine besondere Zielgruppe richten. Ein Meme, das auf Instagram funktioniert, wird auf Twitter und Jodel eventuell anders aufgefasst. In den Sozialen Netzwerken haben sich unterschiedliche Insider und Werte entwickelt. Für Tipps hinsichtlich der richtigen Ansprache unserer Jodel Community empfehlen wir dir unser Glossar.

 

7. Know your Meme!

Eigne dir ein umfassendes Meme-Wissen an. Eine gewisse Sicherheit gewinnst du durch die Nutzung beliebter Memes. Denn hier weißt du im Voraus, weshalb die Community diese Memes feiert. Allerdings ist hier zu betonen, dass du gewissenhaft in deiner Recherche vorgehen solltest, damit du bestehende Memes richtig verstanden hast. Bei einer falschen Anwendung besteht die Gefahr, dass deine Kampagne als peinliches „Wannabe Meme“ abgestempelt wird. Im schlimmsten Fall hast du ein zweifelhaftes Meme verwendet, dessen negative Konnotationen nun auf deine Marke fallen. Erinnerst du ich an Pepe, den traurig blickenden Frosch? Das Meme wurde so beliebt, dass man den Frosch auch auf dem Instagram Account berühmter Stars sehen konnte. Jedoch wurde Pepe vermehrt von rassistischen Online-Communitys genutzt bis er unfreiwilliger Weise zum Hass-Symbol ernannt wurde. Am besten holst du dir auch den Rat deiner WerkstudentInnen/ Azubis ein. Denn diese kennen bereits die meisten Memes.

 

8. Achte auf deine Brand Tonality

Der Hauptgrund, warum unternehmenseigene Memes misslingen, ist mit der fehlenden Authentizität zu erklären. Digital Natives erkennen, wenn Unternehmen versuchen künstlich virale Memes zu generieren, die nicht zur Marke passen. Daher solltest du abwägen, ob das Meme auch zu deiner Brand und Kommunikation passt.

 

Beispiel: Sixt – die Meister der Memes

Seit Jahren nutzt Sixt Memes in der Kundenansprache. Die Firma erstellt sogar eigene Memes, welche auf die aktuelle Politische Lage anspielen. Auf eine humorvolle und sarkastische Art gelingt es ihnen die Aufmerksamkeit der Kunden zu gewinnen und ihre politischen Memes in einen Unternehmenskontext zu stellen. Sixt hat das Potential des Meme Marketings erkannt und zeigte auf Jodel ein tiefgreifendes Verständnis für die Plattform-Kultur. Im Raum München ist der reiche BWL-Student Justus, der seinen Unterhalt von seinem wohlhabenden Vater finanziert bekommt, eine berühmte Meme-Figur geworden. Er ist das Pendant zu Kevin, welcher durch Darstellungen in Reality TV-Formaten zum Leben erweckt wurde. Sixt hat mit der Verwendung des Justus-Memes sowohl den Humor, als auch die Sprache der JodlerInnen aufgegriffen und verstanden.

Fazit

Mit unseren Tipps haben wir die die wichtigsten Aspekte geliefert, um Memes in deine Marketingkampagne mit aufzunehmen. Du solltest jedoch beachten, dass Internet-Memes mehr als nur lustige Bilder sind, denn sie tragen einen Teil der Internetkultur mit sich und reflektieren Themen, die die Online-Community beschäftigen. Sie sind zwar trivial, dafür aber auch sehr ausdrucksvoll. Memes spiegeln auf eine humorvolle und anonyme Art die Einstellungen, Gedanken, Wünsche und Befürchtungen des Erstellers und der Gemeinschaft, die sich damit identifiziert, wider. Sie sind schnell verständlich und gewinnen innerhalb weniger Sekunden die Aufmerksamkeit der Nutzer in einem Umfeld, welches ohnehin schon mit Content überladen ist. Nicht nur zur Aufmerksamkeitsgenerierung eignen sich Memes, sondern auch für deine Growth Strategie sind sie hervorragend. Gelingt es dir, mit einem lustigen Meme zu werben, so wird deine Marke mit positiven Affekten assoziiert und die Markensympathie verstärkt.