Wie die Gen Z die Sicht der Arbeitgeber auf Diversity verändert

Wir erklären dir, wie die Generation Z über Diversity am Arbeitsplatz denkt und wie du dieses Wissen nutzen kannst, um junge Talente nachhaltig für dich zu gewinnen.

Diversity (oder auf Deutsch Vielfalt) ist kein neuer Begriff, sondern ein viel diskutiertes Thema in verschiedenen sozialen Netzwerken. Aber was bedeutet Vielfalt für die Generation Z? Und warum ist sie so wichtig?

Wir erklären dir, was wirklich dahinter steckt und wie die Gen Z den Begriff versteht und lebt. So kannst du dich davor schützen, negatives Feedback zu ernten. Wenn du dich ernsthaft mit dem Thema beschäftigst und unsere Tipps beherzigst, kannst du bei jungen Nachwuchskräften nachhaltig Punkte sammeln.

Diversity, Equity, Inclusion – Nur Floskeln?

Die Antwortet lautet ganz klar: Nein! Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion sind keine vorübergehenden Trends in der Arbeitswelt, sondern entscheidende Elemente unserer heutigen Gesellschaft. Doch was ist mit diesen Begriffen genau gemeint?

Unter Gleichberechtigung versteht man nicht nur, dass die gleiche Anzahl an Frauen und Männern in einem Büro sitzt. Und Vielfalt ist nicht nur, dass es Personen mit unterschiedlicher ethnischer Herkunft, Kultur, Religion oder Weltanschauung gibt. Bei einer auf Gleichberechtigung und Vielfalt ausgerichteten Unternehmenskultur geht es vielmehr darum, einen offenen Raum zu schaffen, in dem sich jeder Einzelne wohl fühlt, wie er ist. Dabei sollten körperliche Einschränkungen, sexuelle Orientierung oder verschiedene Lebensweisen keine Rolle spielen. Dazu gehört ebenfalls, ein inklusives, also barrierefreies, Umfeld zu kreieren. Das Bestreben ist, dass Menschen mit unterschiedlichen Eigenschaften, Meinungen und Erfahrungen zusammen leben und arbeiten können.


Und was denkt die Gen Z?

Die spannende Frage ist, wie die Gen Z über diese stark diskutierte Thematik denkt. Welche Haltung nimmt sie in dieser Diskussion überhaupt ein? Und welche Relevanz hat das Thema bei der Wahl eines Arbeitsplatzes?

Eines ist klar: Die progressiv denkenden Digital Natives der Gen Z haben die Sichtweise unserer Gesellschaft auf den Kopf gestellt. Sie sind weit weg von alteingesessenen, traditionellen Denkmustern. Diese Generation ist wohl die vielfältigste und offenste bisher, denn Diversity ist ihre Lebenswirklichkeit. Die meisten von ihnen haben Freunde und Familie, die aus unterschiedlichen Kulturen stammen oder eine andere sexuelle Orientierung haben. Für sie ist es daher völlig normal, mit Menschen aus aller Welt zu kommunizieren und zu arbeiten. Deshalb erwarten sie diese Offenheit auch in ihrem professionellen Umfeld wiederzufinden. Sie suchen ein Arbeitsumfeld, in dem das „Anderssein” akzeptiert, berücksichtigt und wertgeschätzt wird. Denn nur wo sie sich wohl und geschätzt fühlen, können sie erfolgreich sein. Nur wo sie ausreichend Freiraum vorfinden, können sie kreativ sein.

Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion sind für die Gen Z nicht nur Worte, sondern Werte. Und diese Wertvorstellungen sind für sie wichtig, um sich mit ihrem Arbeitgeber zu identifizieren. Entsprechend suchen sie sich einen Job und Arbeitgeber, dessen moralische Vorstellungen sich mit den eigenen decken. Denn auf die „inneren Werte” eines Unternehmens kommt es ihnen an. Diese Generation sucht mehr als nur einen Job. Sie ist auf der Suche nach Sinn und Erfüllung.

Auf Jodel ist die Generation Z stark vertreten und diskutiert täglich über verschiedene tagesaktuelle Themen. Diversity ist auch ein Thema, das die Community beschäftigt.


Was bedeutet das nun für dich bei der Ansprache junger Talente?

Die Bedeutung von Diversity am Arbeitsplatz für die Gen Z ist wohl unbestreitbar. Und wenn es dein Unternehmen schafft, Vielfalt und Inklusion am Arbeitsplatz zu fördern, hast du einen klaren Vorteil deinen Konkurrenten gegenüber. Du kannst dich auf einen größeren Pool an qualifizierten Bewerber*innen stützen und hast dadurch die Möglichkeit, die besten Talente für dich zu gewinnen.
Natürlich spielen andere Faktoren wie das Gehalt, Verantwortlichkeiten oder Aufstiegsmöglichkeiten auch eine sehr wichtige Rolle. Aber Unternehmen mit einer vielfältigen Belegschaft werden als attraktiverer Arbeitgeber wahrgenommen, was wiederum dazu führt, dass mehr Digital Natives Interesse an einer Zusammenarbeit haben.

Darauf solltest du also besonders achten:

💡Gestalte den ersten Touchpoint so offen und transparent wie möglich

Deine Stellenanzeige ist meist der erste Kontakt, den du zu deiner Zielgruppe hast. Hier zählt der erste Eindruck, weswegen auch vermeintliche Kleinigkeiten eine Rolle spielen – denn ihre Bedeutung liegt im Auge des Betrachters. Du kannst aber diese erste „Begegnung” mit der/dem Kandidatin/en mit wenig Aufwand beeinflussen, indem du auf grundlegende Dinge in deiner Anzeige achtest, um so positiv wahrgenommen zu werden:

  • Eine gendergerechte Sprache ist der erste Schritt. Wähle deine Worte, Aussagen und Formulierungen bewusst und schaffe so bereits einen offenen Raum, der alle willkommen heißt.
  • Ermutige die Interessenten, dass es für jeden die gleichen Chancen gibt, unabhängig von ihren Unterschieden oder bestimmten Merkmalen.
  • Aber Achtung: Das sensible Thema der Vielfalt sollte keine reine Employer-Branding-Kampagne sein, um Bewerber*innen anzulocken. Die Bewertungen von Unternehmen auf Plattformen wie kununu, Eindrücke von Mitarbeitern über LinkedIn oder auch vergangene Berichte oder News über das Unternehmen geben der Gen Z einen unmittelbaren Einblick in die Realität des potenziellen Arbeitgebers. Und spätestens wenn das Vermittelte nicht mit der Realität übereinstimmt, kann die Enttäuschung sehr groß sein.

💡Integriere Diversity in deine Unternehmenskultur

Möchtest du Talente langfristig für dich gewinnen? Dann solltest du eine vielfältige, inklusive und offene Unternehmenskultur etablieren.

  • Deine Mitarbeiter sollten mit den nötigen „Werkzeugen” ausgestattet sein, um über unterschiedliche Kulturen, Werte, Kommunikations- und Arbeitsweisen hinweg zusammenarbeiten zu können. Das fängt bei der physischen Ausstattung des Arbeitsplatzes an und reicht bis hin zu Bildungs-Workshops oder Seminaren zur Förderung der Zugehörigkeit.
  • Wenn du solche Maßnahmen bereits erfolgreich in deinem Unternehmen etabliert hast, dann integriere sie in dein Employer Branding. Erzähle auf deiner Website und auf Social Media Kanälen, was du tust. Denn positive Maßnahmen, die in deinem Unternehmen und bei deinen Mitarbeitern etwas bewirken, sind ein guter Weg, um eine positive Arbeitgebermarke zu schaffen.

Für Unternehmen ist es also wichtig, Diversity am Arbeitsplatz zu etablieren und zu leben. Vor allem für jene Talente, die an einer langfristigen Beschäftigung interessiert sind, spielt die Einstellung des Arbeitgebers zu den Themen Diversity, Equity und Inclusion eine wichtige Rolle. Und mit einer erfolgreichen Umsetzung der Integration schaffst du letztlich beides: Du verbesserst deine Unternehmenskultur und bietest einen echten Anreiz für junge Talente.