Remote Work – das neue Office. Was will die Gen Z wirklich?

Wie stellt sich die Gen Z den perfekten Arbeitsplatz vor? Möchte sie nur remote arbeiten oder spielt das klassische Büro doch eine wichtige Rolle? Wir helfen dir ihre Bedürfnisse zu verstehen.

Die Generation Z rückt immer mehr in den Fokus von Arbeitgebern. Wir haben uns deshalb mit der Frage beschäftigt, wie sich die Gen Z ihren zukünftigen Arbeitsplatz vorstellt und wo sie am liebsten arbeiten würde. Bevorzugen die jungen Talente von morgen das klassische Office oder träumen sie bereits vom Arbeiten am Strand? Wie sollte die Arbeitsplatzgestaltung aussehen? Wir zeigen dir die Bedürfnisse dieser Generation, damit du sie für dich gewinnen kannst.

Aber bevor wir uns auf die Gen Z fokussieren, lasst uns zunächst einen generellen Blick auf Remote-Arbeit und ihre Vor- und Nachteile werfen.

Remote – The new normal seit Corona

Montag, 09:00 Uhr Kick-Off- Meeting via Zoom – und die erste Frage:  „Und von wo aus arbeitet ihr heute?“ Es gibt verschiedene Antworten: „Café“, „Zug“, „Mallorca“, „Office“ und auch „von zuhause aus“. Kommt dir das bekannt vor?

Denn spätestens als Covid-19 unser Leben auf den Kopf gestellt hat, ist die digitale Arbeitswelt ein wachsender Trend. Viele Arbeitnehmer können frei entscheiden, wo und wann sie arbeiten wollen. Das „traditionelle“ Office hat sich zu einem Büro entwickelt, das auch außerhalb des bekannten Offices liegt. Ein flexibler „Raum“, in dem Menschen zusammenkommen, zusammenarbeiten und produktiv sein können – unabhängig davon, wo sie sich befinden. Die technischen Voraussetzungen müssen natürlich gegeben sein, die es ermöglichen einfach, schnell und zuverlässig zusammen zu arbeiten, wie etwa durch Videocalls.

Welche Vorteile bringt Remote Work? Gibt es Nachteile?

Der größte Pluspunkt ist vor allem die Flexibilität, von überall aus arbeiten zu können. Man muss sich erfreulicherweise nicht durch den Berufsverkehr kämpfen oder lange Bahnfahrten auf sich nehmen. Alles, was man braucht, ist im Grunde nur ein Laptop und eine Internetverbindung – egal wo man sitzt. Außerdem wird es einfacher, Arbeit und Privatleben unter einen Hut zu bringen. Wenn man on top auch flexible Arbeitszeiten hat, kann man so seinen Zeitplan selbst festlegen und das Arbeitspensum so bewältigen, wie man am produktivsten ist. So übernimmt man auch viel mehr Verantwortung für seine Aufgaben. Remote Work spart also Zeit, reduziert die Reisetätigkeit und ermöglicht, sich auf wichtige Aufgaben zu konzentrieren und gleichzeitig Zeit mit der Familie oder Freunden zu verbringen.

Ein Nachteil könnte sein, dass die Trennung zwischen Privat- und Berufsleben zu einer Grauzone wird, auch „Work-Life-Blending“ genannt. Immer mehr Arbeitnehmer beantworten zum Beispiel nach Feierabend noch E-Mails oder nehmen am Wochenende Kundenanrufe entgegen. Der persönliche Kontakt mit Kollegen kann natürlich für den ein oder anderen auch zu kurz kommen, sodass eventuell das kollegiale Wir-Gefühl darunter leiden könnte.

Außerdem sollte man über gute Selbstdisziplin verfügen und die Fähigkeit haben, sich selbst zu motivieren, damit man die gesetzten Ziele auch ohne äußeren Druck erreichen kann.

Es ist also keine Schwarz-Weiß-Entscheidung. Letztlich hängt es von den persönlichen Vorlieben und der Arbeitssituation ab. Die entscheidende Kernfrage ist: Bist du produktiver, wenn du von zu Hause aus arbeitest? Oder brauchst du doch die Büroumgebung?

So tickt die Gen Z: Wie sie sich ihren Arbeitsplatz vorstellt

Remote-Arbeit hat also seine Vorteile und für einige Arbeitnehmer ist es inzwischen sogar eine Selbstverständlichkeit, remote arbeiten zu können – aber wie sieht es mit der Gen Z aus?

Die Generation Z, auch als Digital Natives bekannt, lebt „mobile first“ in vollen Zügen. Somit müsste für sie Remote Work eigentlich nicht mehr wegzudenken sein, oder? Nicht ganz. Sicherlich genießen viele junge Talente die Flexibilität, die das digitale Arbeiten mit sich bringt. Sie wollen ihre Arbeitszeiten selbst einteilen können, in ihrem eigenen Tempo arbeiten, wie und wo sie wollen. Sich den Laptop zu schnappen und im Café ein paar Mails zu beantworten, ist eine willkommene Abwechslung. Oder aber mehr als nur das Wochenende bei den Eltern in der Heimatstadt zu verbringen. Dank remote können sie ihren Arbeitsplatz flexibel in die digitale Welt verlegen.

Allerdings gibt es einen wichtigen Punkt, der bei der Remote-Arbeit für die Generation Z immer berücksichtigt werden muss: die Vereinbarkeit von Beruf und Privatem. In unserem Jodel Trend Report haben wir bereits erläutert, dass die Gen Z auf eine strikte Trennung mehr Wert legt als frühere Generationen. Die Digital Natives wollen zwar nicht auf Remote Work verzichten, aber es so gestalten, dass sie Arbeit und Privatleben voneinander trennen.

Eine hybride Lösung mit flexiblen Arbeitsplätzen wünscht sich die Gen Z von ihren (potenziellen) Arbeitgebern. Sie wollen keinen Arbeitgeber, der ihnen die Anwesenheit im Office strikt vorschreibt, sondern einen, der ihnen die Möglichkeit anbietet, Office und remote zu vereinen. Denn auf diese Flexibilität möchten sie nicht verzichten. Manche würden einen Job ohne Remote-Option gar nicht erst annehmen.

Auch auf Jodel tauscht sich die Community über das Thema Remote-Work aus.

Wie du die Gen Z erreichst

Wir beobachten immer wieder, dass die jüngere Generation von Arbeitnehmern andere Erwartungen hat als ältere Generationen. Und um die jungen Talente für sich zu gewinnen, müssen sich Unternehmen an ihre Bedürfnisse anpassen. Wenn du die besten Nachwuchskräfte anwerben willst, musst du ihnen die Freiheit geben, dort arbeiten zu können, wo sie sich am produktivsten fühlen. Du solltest also den Arbeitsplatz nicht nur auf das Büro beschränken, sondern der aufstrebenden Generation Z mehr Flexibilität bieten, um für sie attraktiver zu werden. Außerdem verbessert sich auch die Aussicht, qualifizierte Talente zu finden, wenn du über die regionalen Grenzen hinaus nach Mitarbeitern suchst.

3 wichtige Tipps, um die jungen Talente für dich zu gewinnen:

  • Kommuniziere bereits in deinen Stellenanzeigen offen deine Unternehmenskultur und stelle transparent dar, wie das Arbeitsumfeld aussieht und welche Flexibilitäten du anbietest.
  • Zeige, dass du ihnen zutraust, ihre Verantwortlichkeiten pflichtbewusst und gewissenhaft zu erfüllen – ohne sie rund um die Uhr vor Augen zu haben.
  • Wenn du ihnen die Wahl lässt, wo und wann sie arbeiten, werden sie sich wertgeschätzt fühlen. Das steigert langfristig auch die Arbeitszufriedenheit und die Produktivität.

 

Solltest du der Meinung sein, dass Remote Work für dein Unternehmen und die angebotenen Positionen nicht möglich ist, zum Beispiel aufgrund der Unternehmensstruktur oder Datensicherheit, solltest du dich dennoch nicht darauf ausruhen. Suche stattdessen aktiv nach anderen Möglichkeiten, auch solche Jobs an die Bedürfnisse der Gen Z anzupassen und ihnen trotzdem Flexibilität anzubieten.‍