Jeder Arbeitgeber möchte junge Talente für sein Team gewinnen. Doch ein erfahrener Recruiter weiß, dass Taktiken, die früher funktionierten, heute nicht mehr relevant sind. Unter anderem liegt es an den Vorstellungen und Anforderungen, die jede Altersgruppe in die Arbeitswelt mitbringt. Wer diese erkennt und anspricht, wird mit motivierten, zielstrebigen und verantwortungsvollen Arbeitnehmern belohnt.
Diese Checkliste hilft dir, die Kunst der erfolgreichen Job Ads zu meistern und junge Fachkräfte anzuziehen.
Was gehört in die perfekte Job Ad?
1. Präsentiere dein Logo: Stelle sicher, dass dein Logo in der Stellenanzeige gut platziert und auf dem Hintergrund gut erkennbar ist.
2. Verfasse eine einprägsame Überschrift und Copy: In einer Stellenanzeige hast du nur wenige Zeilen, um die Kandidaten zu überzeugen – hier ist dein Feingefühl gefragt. Was macht dich als Arbeitgeber so besonders? Welche Fähigkeiten oder Kenntnisse sind von Kandidaten gefragt? Auch der Ton ist wichtig: Er soll Young Professionals ansprechen, dabei jedoch authentisch bleiben und mit der eigentlichen Unternehmenssprache übereinstimmen.
3. Vergiss niemals den CTA: Eine auffällige Überschrift bringt wenig, wenn in deiner Job Ad ein starker Call-to-Action fehlt. Dabei handelt es sich um ein visuelles Element, das den Nutzer zum nächsten Schritt leitet (z. B. Kontakt aufnehmen, Newsletter abonnieren, weitere Informationen erhalten, Inhalte herunterladen, etc.). Stelle sicher, dass es heraussticht, zur gewünschten Handlung motiviert und bequem zu betätigen ist. Formuliere den CTA einfach und deutlich, sodass klar ist, was beim nächsten Schritt folgt. So sollte ein Nutzer, den deine Stellenanzeige überzeugt hat, beispielsweise zu einer Jobbeschreibung weitergeleitet werden.
4. Nutze aussagekräftige Bilder: Wenn die Möglichkeit besteht, in deiner Job Ad Bilder einzusetzen, nutze sie! Sie sind wichtige Elemente, die deine Anzeige nicht nur auffälliger gestalten, sondern auch deine Botschaft und die Unternehmenswerte kommunizieren. Es lohnt sich also, nach einem aussagekräftigen, passenden Bild zu suchen, das auf den Geschmack der Zielgruppe trifft
Nächster Schritt: die Recruitment Landing Page
Deine Job Ad ist ein Erfolg und spricht potenzielle Kandidaten an. Neugierig wollen sie jetzt mehr über die Stelle erfahren und klicken auf den CTA. Und nun? Im nächsten Schritt landen sie auf der Seite, die alle Informationen über diese Stelle enthält. Sei es eine klassische Jobbeschreibung oder eine Recruitment Landing Page.
Moment mal.. eine Landing Page? Ja, eine Landing Page. Ursprünglich ein Element aus dem Marketing, haben sich Landing Pages auch in der Suche nach Talenten als hilfreich erwiesen. Eine Recruitment Landing Page ist nicht mit einer Karriereseite zu verwechseln. Während die Letztere allgemein gehalten ist und alle offenen Positionen präsentiert, ist eine Landing Page viel spezifischer und richtet sich an eine bestimmte Zielgruppe (z. B. an Entwickler, Buchhalter oder Marketer). Mit übersichtlichem Design, kompakten Texten zur Position, Einblicken in das Team und Referenzen ist es die bessere Version der alten guten Stellenausschreibung. Zudem sind Landing Pages nach den SEO-Prinzipien optimiert und können sowohl organisch als auch über bezahlte Anzeigen gefunden werden.
Der Aufwand lohnt sich. Die Rollen auf dem Arbeitsmarkt haben sich vertauscht: Junge Fachkräfte haben das Kommando übernommen und suchen sich ihren Arbeitsplatz selbst aus. Nicht umgekehrt. Eine gut durchdachte und personalisierte Landing Page ist deine Chance sich von der Konkurrenz abzuheben und diese Altersgruppe zu beeindrucken.
Was gehört auf eine Recruitment Landing Page?
Bei der Gestaltung der Landing Page solltest du dich immer fragen, nach welchen Informationen Young Professionals darauf suchen. In jedem Fall bilden diese fünf Bausteine die Grundlage einer Recruitment Landing Page:
- Eine Stellenbeschreibung: Erkläre stichpunktartig, welche Kenntnisse und Kompetenzen für die Rolle gefragt sind. Was sind die täglichen Aufgaben? Welche Weiterbildungs- und Karriereangebote gibt es? Junge Arbeitskräfte zeigen einen starken Wunsch nach Stabilität. Und Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb des Unternehmens bilden eine Grundlage für eine langfristige Arbeitsbeziehung. Unsere Umfrage hat gezeigt, dass auch ein realistisches Gehaltsniveau in die Stellenbeschreibung gehört.
- Unternehmenskultur und Werte: Mit ihrer Arbeit wollen Zoomer einen sinnvollen Beitrag leisten und achten durchaus auf die Werte, nach denen ihr potenzieller Arbeitgeber lebt. Deshalb sollten sie auch klar und deutlich kommuniziert werden: Wofür steht dein Unternehmen? Was ist eure Mission? Wie ist der Führungsstil? Ist eine offene Feedbackkultur etabliert? Wonach strebt ihr und was würdet ihr gern verbessern? Ehrlich zu bleiben und die eigene Unternehmenskultur darzustellen, wie sie wirklich ist, hilft dir die Kandidaten zu finden, die sich darin auch wohlfühlen.
- Referenzen der Mitarbeiter: Videos oder Zitate deiner Mitarbeiter gestatten einen Blick hinter die Kulissen. Was gefällt ihnen am Unternehmen? Was zeichnet dich als Arbeitgeber aus? Wie ist die Beziehung innerhalb des Teams? Du kannst davon ausgehen, dass Digital Natives alle Aussagen sofort auf den gängigsten Bewertungsportalen wie Glassdoor oder Kununu überprüfen werden. Deshalb immer ehrlich bleiben!
- Medien: Bilder sagen mehr als tausend Worte! Dafür bieten soziale Netzwerke wie Instagram oder Tik Tok die Möglichkeit, Fotos und Videos in deinem Account auf der Landing Page einzubinden. Fotos von Teamevents oder aus dem Büro machen jede Jobbeschreibung lebendiger und geben deiner Landing Page eine persönliche Note.
- CTA zur Bewerbung: Das eigentliche Ziel deiner Recruiting-Kampagne sind Bewerbungen von passenden Kandidaten. Platziere deshalb einen oder mehrere Buttons, die unmissverständlich zum Bewerbungsformular führen.
Allgemeine Tipps für die Suche nach jungen Talenten
Bei der Erstellung einer Stellenanzeige solltest du dir außerdem folgende Empfehlungen zu Herzen nehmen:
Sprich Young Professionals proaktiv an
Wer die besten Kandidaten überzeugen will, sollte proaktiv den Kontakt zu ihnen suchen. Platziere deine Anzeige deshalb dort, wo die Zielgruppe sie auch lesen kann. Neben Arbeitgeber-Bewertungsportalen und Unternehmenswebseiten sind auch soziale Netzwerke dafür besonders geeignet. So hast du auf Jodel Zugang zu mehr als zwei Millionen Studenten und Berufsanfängern. Karriereseiten wie LinkedIn oder Xing werden von der jüngeren Zielgruppe jedoch selten aufgesucht, vermutlich weil sie noch am Anfang ihrer Karriere steht.
Bleibe glaubwürdig und vermeide Fachsprache
Lege einen Ton fest, in dem du die Stellenausschreibung verfasst. Dieser sollte zu deinem Unternehmen passen und vor allem nativ rüberkommen. Digital Natives, die mit sozialen Netzwerken aufgewachsen sind, erkennen einen beschönigenden und nicht authentischen Sprachgebrauch im Nu. Wirkt deine Stellenanzeige nicht glaubwürdig, wird sie von jungen Kandidaten schnell herausgefiltert.
Es ist wichtig, eine gute Mischung aus einer professionellen Ansprache und einer persönlichen Note zu finden. Junge Fachkräfte wollen ernst genommen werden und sich mit ihrem Arbeitgeber identifizieren. Überschuss an Hashtags oder falsch angewendeter Slang sind in diesem Fall also kontraproduktiv. Auch auf Fachjargon solltest du verzichten: Die Gen Z ist neu in der Arbeitswelt und ist mit vielen Begriffen noch nicht vertraut.
Fasse dich kurz
Dein Unternehmen ist toll und das willst du selbstverständlich in der Stellenbeschreibung rüberbringen. Doch Hand aufs Herz: Formulierungen wie “Unser schnell wachsendes Team sucht einen ambitionierten Teamplayer mit Hands-on-Mentalität” sind heute nichts weiter als Floskeln. Zudem sind ausschweifende Texte nicht gerade nutzerfreundlich, wenn man bedenkt, dass deine Stellenanzeige sehr wahrscheinlich auf einem Smartphone gesehen wird.
Deshalb: Verfasse kurze, prägnante Texte, die alle wichtigen Informationen über die Position und das Unternehmen hervorheben. Alles Weitere kann im eigentlichen Bewerbungsgespräch besprochen werden.