Sustainability wird immer mehr zum Trend
Fridays for future – Vor der Pandemie waren die Demonstrationen noch ein großes Thema. Schüler streikten für den Erhalt der Erde und mehr Nachhaltigkeit. Plastiktüten werden verbannt, Verpackungen recycelt und Plastik-Strohhalme können nicht mehr geknickt werden, da sie durch Metall und Glas-Alternativen ersetzt werden. Die jüngere Generation hat ein stark ausgeprägtes Umweltbewusstsein – auch bekannt als “Greta – Effekt”. Sie sind sich der potenziell negativen Einflüsse des Konsumverhaltens auf die Umwelt bewusst. Die Nachfrage nach nachhaltigen Alternativen und der Wunsch nach Wandel in der Industrie werden immer deutlicher und spürbarer. Es wird versucht Plastik zu vermeiden und höhere Preise für regionale und ökofreundliche Produkte werden von umweltbewussten Konsumenten in Kauf genommen.
Erwartungen des umweltbewussten Konsumenten
Die Gen Z erwartet Ehrlichkeit von Marken. Sie möchten die Wahrheit erfahren und hinterfragen Produktionsprozesse. Durch Ehrlichkeit zeigen Firmen Charakter und können die Kommunikation steuern. Handlung und Transparenz wird von Stakeholdern gefordert, aber auch honoriert. Heutzutage wird Greenwashing nicht nur von NGO´s und Medien aufgedeckt. Jeder kann einfach via App Produkte scannen und vergleichen. Der Konsument hat die Möglichkeit, intensiv zu recherchieren. Company Statements werden kritisch betrachtet und infrage gestellt. Die Konsumentscheidung wird gezielt zu einer umweltbewussten Variante gelenkt. Mit Greenwashing riskieren Firmen die Beschädigung ihrer Reputation. In der Nachhaltigkeitskommunikation reicht es nicht aus, alles in grün zu verpacken und mit einem erfundenen Öko-Siegel zu vermarkten. Ein ehrliches Commitment und Verantwortungsbewusstsein werden gefordert. Unternehmen müssen Empathie zeigen und die Erwartungen der Stakeholder verstehen..
In der Nachhaltigkeitskommunikation wird Authentizität erwartet. Ankündigungen von Änderungsprozessen sollten ernst gemeint sein und tatsächlich in Angriff genommen werden. Es wird somit eine Verbindlichkeit vorausgesetzt. Das bedeutet, dass du messbare Ziele festlegen solltest und durch das Darlegen von Zwischenergebnissen den Weg dorthin dokumentierst. Dazu gehört auch die Berichterstattung über Rückschläge. Eine nachhaltige Unternehmensführung ist ein kontinuierlicher Entwicklungs- und Lernprozess. Es geht nicht darum, perfekt und sofort 100% emissionsfrei zu sein. Der Konsument kennt die Herausforderungen und Schwierigkeiten nachhaltiger Entscheidungen. Es ist unmöglich langjährige Produktionsprozesse von heute auf morgen drastisch umzustellen. Doch kleine Schritte können bereits einen ernsthaften Transformationsprozess anregen.
Teile die verschiedenen Optimierungsprozesse und deren Umsetzung im vollem Umfang. Dies sorgt für eine authentische Kommunikation und wird verstärkt, indem Nachhaltigkeit dem Konsumenten erlebbar gemacht wird. Das kann beispielsweise die offene Dokumentation der Prozessabläufe und Transportwege, aber auch eigene kritische Betrachtungen sein.
Wie sollte der Nachhaltigkeitsbericht aussehen?
- Kommuniziere ganzheitlich: Berücksichtige in deiner Berichterstattung verschiedene Perspektiven. Eine Betrachtung sowohl der positiven, als auch negativen Aspekte ermöglicht eine Gesamtbewertung und falsche Schlussfolgerungen können vermieden werden.
- Liefere Informationen möglichst zeitnah und regelmäßig.
- Die Daten und Informationen sollten nach einem einheitlichen Prozess bestimmt und publiziert werden, damit Veränderungen im Zeitablauf erkennbar bleiben.
- Achte auf die Genauigkeit deiner Daten. Diese sollten sorgfältig ermittelt werden zur Bewertung der Unternehmensleistung.
- Formuliere deinen Nachhaltigkeitsbericht klar und verständlich, um Verzerrungen zu vermeiden
- Deine Angaben sollten stimmig sein. Gegebenenfalls kannst du diese auch einer externen Prüfung unterziehen, um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
Welche Vorteile ergeben sich?
Ein frühzeitiges Auseinandersetzen mit den Erwartungen der Konsumenten und Trends hilft bei der Marktpositionierung. Du hast die Möglichkeit Verantwortungsbewusstsein zu zeigen und dein eigenes Unternehmen reflektierend zu betrachten. Damit offenbaren sich weitere Chancen und Risiken, die innerhalb der nachhaltigen Unternehmensführung erkannt werden. Mit einem Nachhaltigkeitsbericht bietest du der Öffentlichkeit Transparenz und signalisierst deine Dialogbereitschaft. Du berichtest über Themen, die über deinen Finanzbericht hinausgehen. Neben dem Geschäftsbericht und der öffentlichen PR bietet es sich auch an, die Nachhaltigkeitsberichterstattung in der internen Kommunikation einzusetzen. Ein Austausch zu weiteren Themen außerhalb des Arbeitsbereichs fördert und inspiriert zur gemeinsamen Lösungssuche. Lassen sich die persönlichen Werte und das unternehmerische Tun miteinander vereinbaren, so wird die Mitarbeiterbindung gestärkt.
Unternehmen sollten nicht nur Einblicke, sondern auch Belege liefern: Denn wahrhafte Bemühungen sind wirksamer als leere Versprechungen, mit denen man sich oberflächlich schmücken kann. Zeige der jungen Generation, dass dir die Auswirkungen auf Umwelt, Tiere und Menschen bewusst sind und höre ihnen zu, um ihre Befürchtungen und Wünsche für Verbesserungsmöglichkeiten zu gewinnen.
Wichtig ist jedoch, dass du Nachhaltigkeit nicht vermarktest, nur um dir das Gewissen rein zu waschen, sondern ernsthafte Bestrebungen hast, die Wertschöpfungskette zu optimieren. Langfristige Kommunikationsmaßnahmen eignen sich dafür besser als einmalige Spenden und Aktionen. Sustainability kann als USP vermarktet werden, wenn du umweltverträgliche Alternativen anbietest und diese auch so kommunizierst – vom Design bis hin zu Zertifizierung mit Gütesiegeln. Die Nachhaltigkeitskommunikation sollte ein Dialog mit den Konsumenten sein, aus dem sich neue Lösungsansätze ableiten lassen. Der Kunde kann direkt angesprochen werden und mit in den Optimierungsprozess eingebunden werden. So erhält er das Gefühl, selbst aktiv etwas für die Umwelt zu tun durch die Wahl deines umweltfreundlichen Produktes.