Der Mobilitätswandel hat begonnen, geprägt von Werten und Forderungen der jungen Generation Z. Was genau bedeutet Mobilität für sie und welches Nutzerverhalten können wir beobachten? Welchen Anforderungen müssen Anbieter heute gerecht werden, um junge Menschen zu überzeugen? Schauen wir es uns an.
Digital Natives wechseln zwischen den Verkehrsmitteln
Die Gen Z führt ein aktives Leben, für welches uneingeschränkte Mobilität notwendig ist. Doch anders als ihre Vorgänger lebt die junge Generation multimodal und entscheidet sich spontan, welches Fortbewegungsmittel gerade am besten zu ihren Bedürfnissen passt – Flexibilität und Unabhängigkeit stehen dabei im Vordergrund.
Die gute Nachricht für Autohersteller und Carsharing-Services ist, dass das Auto auch für Mitglieder der Gen Z relevant bleibt. Was sich jedoch ändert, ist die Bedeutung des Transportmittels. Für die mobile Gen Z ist das Auto nicht mehr die einzige Wahl, sondern eher eine Option von vielen, um von A nach B zu kommen. ÖPNV, Fahrrad, Bahn oder das Zufußgehen gehören ebenfalls zu ihrem Mobilitätsmix. Das Angebot wird stetig mit neuen Sharing-Alternativen wie etwa E-Rollern, Kickscootern oder Fahrdiensten wie Uber erweitert.
Und den Zugang zu all diesen Transportmöglichkeiten bietet der ständige Alltagsbegleiter der Gen Z – ihr Smartphone. So können sie spielerisch und jederzeit zwischen den Mobilitätslösungen wählen und wechseln.
Städtische vs. ländliche Mobilität
Eine gute Vernetzung und breite Auswahl an Transportmitteln sind zweifellos Vorteile von urbanen Gebieten. Doch außerhalb der Stadt sehen sowohl die Mobilitätsangebote als auch die Bedürfnisse der Einwohner anders aus. Öffentliche Verkehrsmittel fahren dort in größeren Zeitabständen und nur selten nachts. Arbeit, Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten liegen oft entfernt. Gleichzeitig macht die begrenzte Nachfrage nach Sharing-Angeboten oder Fahrdienstleistern den Eintritt in diese Regionen nicht lukrativ.
Eine mögliche Lösung stellt das sogenannte Ridepooling dar – Sammeltaxis, mit denen der ÖPNV erweitert werden kann. Doch um dafür die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, ist mehr Unterstützung seitens der Politik erforderlich. Bis das geschieht, bleibt das Auto für ländliche Gegenden vorerst das bequemste Verkehrsmittel.
Eigenes Auto – praktisch, autonom & umweltfreundlich
Die Generation Z denkt pragmatisch. Das Auto dient kaum noch als Statussymbol und soll in erster Linie ihren Wunsch nach Komfort erfüllen. Während die Motorleistung an Bedeutung verliert, werden ein smartes Design, Bequemlichkeit und Funktionalität des Fahrzeugs für junge Leute immer wichtiger.
Im Vergleich zu älteren Kohorten zeigen sich Mitglieder der Gen Z offener gegenüber autonomen Fahrzeugen. Unter anderem sind Funktionen, die den Straßenverkehr sicherer und stressfreier machen, ausschlaggebend: Dazu gehören die automatische Parkplatzsuche, selbstständiges Parken oder die Überwachung der Müdigkeit und des Gesundheitszustandes des Fahrers.
Grüne Mobilität ist Voraussetzung
Der Erhalt unserer Umwelt ist in den Köpfen der jungen Gen Z stark verankert und ihre Forderungen nach innovativen Lösungen werden immer lauter.
Unter anderem zeigt sich dies durch die zunehmende Ablehnung von fossilen Brennstoffen wie Benzin, Diesel und Erdgas. Den Wechsel zu Elektro- und Wasserstoffantrieben sehen junge Erwachsene als die umweltfreundliche und wünschenswerte Alternative.
Doch der Wandel muss von allen Seiten gleichzeitig erfolgen. Junge Nutzer sind motiviert, ihr Konsumverhalten zu ändern. Dabei müssen Politiker, Städte und Unternehmen ihnen unter die Arme greifen. Mit bezahlbaren Mobilitätspaketen, geeigneter Infrastruktur und Anreizen für den Kauf von umweltfreundlichen Autos wäre ein wichtiger Schritt Richtung nachhaltiger Mobilität getan.
Fazit
Mitglieder der Gen Z sind aktiv, mobil und flexibel. Schon jetzt genießen sie die breite Auswahl an Mobilitätsangeboten, aus denen sie die für den Moment beste Option nutzen können.
Deshalb liegt die Zukunft der Mobilität in einer nahtlosen digitalen Vernetzung, die den Verkehr noch individueller, einfacher und smarter gestalten wird. Dabei geht es weit über die Digitalisierung einzelner Dienstleister und Verkehrsmitteln hinaus – vielmehr soll die gesamte Mobilitätskette zu einem Ganzen verschmelzen. Sowohl die öffentlichen als auch die individuellen Angebote müssen aufeinander abgestimmt sein, um per Knopfdruck eine reibungslose, effiziente und umweltschonende Nutzung des Verkehrs und der Infrastruktur zu ermöglichen.