Hilfe für Andreas
Apr 10, 2017Dutzende Jodler helfen Obdachlosen Andreas auf die Beine
Jodler zeigen in Mainz, wie stark ihre Gemeinschaft ist. Auch wenn Jodler jeden Tag füreinander da sind, ist dies etwas ganz besonderes:
Jodel-Nutzer Dennis teilt sich im Krankenhaus ein Zimmer mit dem Obdachlosen Andreas, der seine Lebensgeschichte mit ihm teilt. Um ihm wieder ein normales Leben zu ermöglichen, startet er einen Aufruf auf dem lokalen Netzwerk Jodel.
Andreas ist 40 Jahre alt. Er hat seine Arbeitsstelle und anschließend seine Wohnung verloren. Da er ohne Arbeit keine Wohnung, und ohne Wohnung keine Arbeit findet, kann er sich nicht aus dem Teufelskreis befreien. Als polnischer Staatsbürger darf er sich außerdem nicht länger als zwei Wochen in einem Obdachlosenheim aufhalten, auch wenn er schon lange in Deutschland lebt.
So beschließt Dennis Andreas mit aller Kraft eine zweite Chance zu ermöglichen.
“Ich wusste dass ich selbst nicht viel bewirken kann. Wenn aber viele Menschen aus Mainz helfen, können wir Andreas Leben verändern!” Er überlegte, wie er am schnellsten Menschen in seiner Umgebung erreichen kann, von denen er weiß, dass sie immer helfen. “Da kam mir Jodel in den Sinn”, erzählt uns der Student.
Über 500 Jodler folgen dem Post
Über die App Jodel teilt er in Mainz einen Aufruf, auf den sofort andere Mainzer Jodler antworten und ihre Hilfe anbieten. Innerhalb kürzester Zeit finden sich so Menschen, die etwas beitragen wollen. Nach wenigen Tagen folgen dem Jodel schon über 500 Nutzer.
“Eine Jodlerin aus Wiesbaden hat sogar angeboten, Andreas mit ihrer Monatskarte zu sich zu nehmen, dass er sich duschen, umziehen und seine Wäsche waschen kann.”
Schnell wird eine Spendenseite eingerichtet, eine Hilfe-Mail eingerichtet und Gegenstände gespendet - von Handy über Geschirr zu Turnschuhen, alles wird angeboten.
“Es hat sich sogar ein Webdesigner gemeldet, der eine Webseite für Andreas einrichten will!”
“Auf einmal wurde immer mehr angeboten. Wir haben inzwischen schon eine ganze Wohnungseinrichtung zusammen. Das ist unglaublich!”
Nach drei Tagen haben die Jodler schon fast 600€ an Spenden gesammelt, die Andreas dabei helfen sollen, eine Wohnung zu finden. Außerdem wird händeringend nach einer einfachen Arbeitsstelle gesucht, dass Andreas ein eigenes Einkommen hat.
Bald werden die ersten Spenden übergeben, und Andreas ist die Freude ins Gesicht geschrieben:
“Ein richtig fettes Danke an alle Jodler!”
Dass Jodel eine sehr aktive und hilfsbereite Gemeinschaft ist, wusste Dennis. Von so viel Engagement und Hilfe war er trotzdem überwältigt.
“Jodler aus ganz Deutschland und sogar Österreich haben von der Aktion mitbekommen und schreiben uns”, erzählt Dennis begeistert, “wir haben schon über 400 Mails erhalten. Derzeit müssen wir zu dritt Mails beantworten weil so viele Menschen helfen möchten!”
Andreas selbst weiß bis jetzt noch gar nichts davon. “Ich habe ihm nur erzählt, dass ich im Internet nach Hilfe gefragt habe”, berichtet Dennis. “Davon, dass 600 Jodler hinter ihm stehen, hat er keine Ahnung!”.
Erzählen will er es Andreas morgen, dann hat er sogar noch mehr gute Nachrichten:
Eine Frau aus Rüsselsheim hat sich bei Dennis gemeldet, um Andreas einen 450-Euro-Job anzubieten. “Vielleicht kann er dort sogar in Teilzeit arbeiten!”.
Dennis will allen Jodlern und Helfern seinen großen Dank aussprechen.
“Ein richtig fettes Danke an alle Jodler! Ich hätte nie gedacht, dass es unter Menschen so eine Gemeinschaft geben kann. Ich bin wirklich richtig, richtig dankbar!”
Der ganze Jodel ist hier zu lesen.
Die Spendenseite könnt Ihr hier erreichen.
Zur Facebook Seite geht es hier.
Wir posten natürlich Updates wie es mit Andreas weitergeht!